Spuren des Gartens

Fachtagungen unterliegen der Gefahr von Monologen, die ebenso kundig wie fröhlich aneinander vorbeireden. Auch die gemeinsam von der TU Berlin, Fachgebiet Landschaftsarchitektur Entwerfen, Professor Jürgen Weidinger, und dem Institut Français organisierte Tagung „Spuren des Gartens in zeitgenössischer französischer und deutscher Landschaftsarchitektur“, die im November 2019 in Berlin stattfand und gleich zwei Schwerpunkte aufwies, war davon nicht ganz frei. Der ländervergleichende Ansatz sollte zusätzlich den gärtnerischen Aspekten aktueller landschaftsplanerischer Praxis nachspüren, die (ob zu Recht oder nicht) eher bei den Franzosen vermutet wurden.

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Blaugrüner Stadtumbau

Düsseldorf strebt nach weniger Autos, mehr Blau und mehr Grün fürs Image. Ein Freiraumwettbewerb sollte Ansätze liefern, den historischen Ringgarten um den Stadtkern entlang des Rheins zu stärken. Bisweilen spinnernde Ideen treffen ins Herz einer städtischen Debatte zu Freiraum und Automobilität.

Die Stadt hat Sorgen! – könnte man neidvoll kommentieren. Während andere Kommunen zumal in NRW unter Haushaltssperren leiden, Bibliotheken und Schwimmbäder die Öffnungszeiten kürzen oder gleich schließen, leistet sich Düsseldorf einen üppigen internationalen Wettbewerb, der „die Identität der Stadt mit ihren vorhandenen kulturellen und räumlichen Qualitäten stärken“ soll.

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Sowohl als auch

Solange man entwirft, ist noch alles möglich. Doch wenn man sich für eine Lösung entschieden hat, muss man mit deren Vor- und Nachteilen leben. Oder? Ein Kölner Architekturbüro hat beschlossen, sich einfach nicht festzulegen

Architektur ist auch eine Art von praktischer Wissenschaft. Ihre Aufgabe besteht nicht selten darin, den alltäglichen, den sogenannten „kleinen“ Wünschen und Bedürfnissen Raum zu geben, das heißt, eine Funktionsanalyse des Lebens aus humaner Perspektive vorzunehmen und dann entsprechende architektonische Lösungen zu finden. Zu solchen menschlichen Bedürfnissen kann zum Beispiel der frühabendliche Blick aus der Wohnung auf den Sonnenuntergang gehören, das kleine Stück heimischer Urlaubsatmosphäre, Stichwort Balkonien. Die „ungewöhnliche“ architektonische Leistung bestünde in solchen und ähnlichen Fällen dann darin, diesem Wunsch einen Raum zu schaffen, auch wenn eigentlich gar kein Platz hierfür vorhanden ist.

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Vor fünf im Urwald

Innenraumbegrünung liegt im Trend. Ein Düsseldorfer Software-Unternehmen hat diesen gemeinsam mit seinen Architekten auf die Spitze getrieben

Ein Dschungel als Tagungsraum: Invision, ein Software-Anbieter von Cloudlösungen, hat sich in den vergangenen Jahren ein Main-Office gestalten lassen, das in vollen Zügen dem grünen Trend huldigt. Die Gartenleidenschaft ist im Hightech-Office angekommen.

2015 zog das Unternehmen mit seinen rund 70 Mitarbeitern von Ratingen, einem unauffälligen Bürostandort, in den Düsseldorfer Medienhafen. Dieser wird seit den frühen 1990er-Jahren vom ehemaligen Industriehafen in ein von erneuerten Lofts und mehr oder weniger avantgardistischen Bürotürmen dominiertes Dienstleistungszentrum umgewandelt…

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Schmuckstücke und Sorgenkinder

In vielen Städten Nordrhein-Westfalens wird über Sanierung oder Neubau von Opernhäusern diskutiert

Sind Opernhäuser heute purer Luxus, kommunale Prestigeprojekte, die angesichts geringer Nachfrage nach Hochkultur und drängenden aktuellen Bauaufgaben überholt sind? Fragen dieser Art stellen sich meist dann, wenn Kosten zu stemmen sind – nicht nur für den regulären, bekanntlich aufwändigen Betrieb der Gebäude, sondern auch für ihren Erhalt, ihre Modernisierung oder die Erneuerung der Bühnentechnik, an die heute hohe Anforderungen gestellt werden. Viele Opernbauten der Nachkriegszeit in Nordrhein-Westfalen sehen sich gegenwärtig genau mit diesem Fragenkomplex konfrontiert…

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Neues Bauen im Westen

Katalog zur Wanderausstellung, Haus der Architekten, Düsseldorf 2019

Hg.: Thorsten Scheer, Verlag Walther König

Texte von Roman Hillmann, Frank Maier-Solgk, Thorsten Scheer, Christian Welzbacher 

Das Buch bietet verschiedene Lesarten der Frage, welchen Beitrag das Rheinland und Westfalen zu der Erzählung beigetragen haben, in deren Mittelpunkt das Bauhaus steht. Alle Texte verbindet neben ihrem Untersuchungsgegenstand der gemeinsame Kontext, den das Bauhaus und „der Westen“ teilen.
100 Jahre Bauhaus sind auch 100 Jahre Bauen im Westen!

Buch bei Verlag Walther König bestellen

Informationen zur Wanderausstellung bei bauhaus100.de

Neue Hochschulbauten in NRW

Die Zahlen sprechen für sich: 768 353 Studierende haben im Wintersemester 2016/17 die Universitäten und Hochschulen des Landes besucht – ein neuer Höchststand. Der Haushalt 06 Wissenschaft und Kultur, dessen Hauptanteil (ca. 5,6 Milliarden Euro in 2018) für den laufenden Betrieb der Hochschulen vorgesehen ist, ist der zweithöchste Landesetat. Und die Bedeutung von Bildung und Forschung gehört ohnehin zum wiederholt artikulierten Credo der Politik.

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Heimat im Museum

Heimat im Museum: Foto Museum "Kult"
Das Museum „Kult“, Foto: Brigida Gonzàlez

Vom Dorf bis zur Kleinstadt: Kein Museumstyp ist in Deutschland so verbreitet wie das Heimatmuseum. Doch schwindende Besucherzahlen zwingen die Traditionshäuser dazu, sich neu zu erfinden – mit erfreulichen architektonischen Folgen.

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Internationaler Architektenkongress 2018

Seit der Jahrtausendwende lebt mehr als die Hälfte der Menschen in Städten. Die Vereinten Nationen gehen davon aus, dass es bis 2050 etwa 66 Prozent sein werden. Voraussichtlich wird es bis 2030 insgesamt 41 Megastädte mit mehr als 10 Millionen Einwohnern geben. Der Globus wird zur Stadt. Ist dies eine apokalyptische Vorstellung oder eine organisatorische Notwendigkeit für das menschliche Zusammenleben? 

Der genaue Blick lohnt sich, denn die Wachstumsphänomene auf den Kontinenten unterscheiden sich durchaus: Während in den Entwicklungsländern die hohen Geburtenraten in den Metropolen selbst zu einem stetigen Anstieg der Bevölkerungszahlen führen, sorgen in den Industrienationen und insbesondere in Europa Migrationsprozesse für eine weitere Expansion wirtschaftlich erfolgreicher Städte und Agglomerationen. Gleichzeitig ist eine gegenläufige Entwicklung vor allem in den westlichen Industrienationen zu beobachten: Dort, wo die Wirtschaft schrumpft oder innerhalb weniger Jahre wegbricht, ist die Abwanderung Motor eines Niedergangs – mit Folgeerscheinungen wie Leerstand, Schrumpfung und Verwahrlosung.

Raum- und Stadtplanung sind Aufgabenfelder, die durch Interdisziplinarität geprägt sind. Diese wiederum löst besonderen Informationsbedarf aus. Gerade in Zeiten, in denen die Zuwanderung von Menschen in die europäischen Länder und insbesondere deren Metropolen und große Städte ganz neue Herausforderungen stellt, ist es für Architekten und Stadtplaner von großer Bedeutung, Fakten und Prognosen zu kennen, Vergleiche mit internationalen Entwicklungen zu ziehen und Tendenzen einordnen zu können.

Auf dem internationalen Architektenkongress „Megacity, Ghosttown und Suburbia. Das Phänomen Schrumpfung und Wachstum“, der im Mai 2016 auf der Ostseeinsel Usedom stattfand, haben sich Architektinnen und Architekten, Innenarchitekten, Landschaftsarchitekten und Stadtplaner gemeinsam mit zahlreichen Gästen aus anderen Disziplinen einige Tage Zeit genommen, um die Entwicklung unserer Städte und deren Wachstums- und Schrumpfungsprozesse genauer zu analysieren. Das interdisziplinäre Kongressformat trug dazu bei, den Horizont über unsere eigene fachliche Perspektive hinaus zu weiten und zu fragen, welche Erkenntnisse Politiker, Unternehmer, Philosophen, Soziologen und Künstler zur künftigen Entwicklung unserer urbanen Strukturen gewonnen haben.

Auf fast 100 Seiten sind in der nun erschienenen Dokumentation zum Inselkongress auf Usedom die Vorträge und Kernaussagen der Referentinnen und Referenten zusammengestellt. Sie zeigen die vielfältigen Denk- und Forschungsansätze auf, die auf der Ostseeinsel präsentiert wurden.

Gesamten Text bei der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen lesen

Die Broschüre „Megacity, Ghosttown und Suburbia: Das Phänomen Schrumpfung und Wachstum – Dokumentation zum internationalen Architektenkongress 2016“ kann kostenfrei bei der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen bestellt werden (Mail an: info@aknw.de).