Spuren des Gartens

Fachtagungen unterliegen der Gefahr von Monologen, die ebenso kundig wie fröhlich aneinander vorbeireden. Auch die gemeinsam von der TU Berlin, Fachgebiet Landschaftsarchitektur Entwerfen, Professor Jürgen Weidinger, und dem Institut Français organisierte Tagung „Spuren des Gartens in zeitgenössischer französischer und deutscher Landschaftsarchitektur“, die im November 2019 in Berlin stattfand und gleich zwei Schwerpunkte aufwies, war davon nicht ganz frei. Der ländervergleichende Ansatz sollte zusätzlich den gärtnerischen Aspekten aktueller landschaftsplanerischer Praxis nachspüren, die (ob zu Recht oder nicht) eher bei den Franzosen vermutet wurden.

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Blaugrüner Stadtumbau

Düsseldorf strebt nach weniger Autos, mehr Blau und mehr Grün fürs Image. Ein Freiraumwettbewerb sollte Ansätze liefern, den historischen Ringgarten um den Stadtkern entlang des Rheins zu stärken. Bisweilen spinnernde Ideen treffen ins Herz einer städtischen Debatte zu Freiraum und Automobilität.

Die Stadt hat Sorgen! – könnte man neidvoll kommentieren. Während andere Kommunen zumal in NRW unter Haushaltssperren leiden, Bibliotheken und Schwimmbäder die Öffnungszeiten kürzen oder gleich schließen, leistet sich Düsseldorf einen üppigen internationalen Wettbewerb, der „die Identität der Stadt mit ihren vorhandenen kulturellen und räumlichen Qualitäten stärken“ soll.

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Die hängenden Gärten von Babylon

Vom Weltwunder zur grünen Architektur

Stefan Schweizer, mit einem Beitrag von Frank Maier-Solgk

Wagenbach Verlag, März 2020

Eine so bewunderte wie verachtete mythische Königin, die Suche nach einem verschwundenen Weltwunder und das Versprechen eines blühenden Gartens inmitten gebauter Architektur: Stefan Schweizer zeichnet die Faszinationsgeschichte der Hängenden Gärten nach – bis zur grünen Architektur der Gegenwart.

Unter den sieben antiken Weltwundern nehmen die Hängenden Gärten von Babylon eine Sonderstellung ein – auch weil sie als einziges keine Spuren hinterließen: Bis in die Moderne ist umstritten, ob die monumentale bepflanzte Terrassenarchitektur jemals existierte.

Der Faszination für die Hängenden Gärten tat das keinen Abbruch – im Gegenteil. Vom Altertum bis hin zu Karl Friedrich Schinkel erzählt eine Überlieferungs- und Imaginationsgeschichte davon, wie sich jede Epoche ihr eigenes Bild von diesem Urtyp der Gartenkunst machte – und von seiner sagenumwobenen Erschafferin, der babylonischen Königin Semiramis. Neben Rekonstruktionsphantasien, die mit Robert Koldeweys archäologischer Wiederentdeckung Babylons um 1900 ihren Höhepunkt erreichten, zeugen zahlreiche Anlagen von der Renaissance bis in die Moderne vom Einfluss der Hängenden Gärten: der Palazzo Piccolomini in Pienza, der Palazzo Ducale in Urbino, die Kleine Eremitage in Sankt Petersburg oder die Dachgärten Le Corbusiers.

In seinem abschließenden Beitrag untersucht der Architekturkritiker Frank Maier-Solgk, wie der Zusammenhang von Architektur und Bepflanzung in Moderne und Gegenwart einen neuen Ausdruck findet – und wie eine spektakuläre »Hortitecture« im Zeichen von Klimaschutz und Nachhaltigkeit das zukünftige Gesicht der Metropolen zunehmend zu bestimmen scheint: Sind grüne Hochhausfassaden der Endpunkt einer exotischen Repräsentationsarchitektur – oder lösen sie das alte Versprechen von blühender Natur mitten in der Stadt ein?

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Sowohl als auch

Solange man entwirft, ist noch alles möglich. Doch wenn man sich für eine Lösung entschieden hat, muss man mit deren Vor- und Nachteilen leben. Oder? Ein Kölner Architekturbüro hat beschlossen, sich einfach nicht festzulegen

Architektur ist auch eine Art von praktischer Wissenschaft. Ihre Aufgabe besteht nicht selten darin, den alltäglichen, den sogenannten „kleinen“ Wünschen und Bedürfnissen Raum zu geben, das heißt, eine Funktionsanalyse des Lebens aus humaner Perspektive vorzunehmen und dann entsprechende architektonische Lösungen zu finden. Zu solchen menschlichen Bedürfnissen kann zum Beispiel der frühabendliche Blick aus der Wohnung auf den Sonnenuntergang gehören, das kleine Stück heimischer Urlaubsatmosphäre, Stichwort Balkonien. Die „ungewöhnliche“ architektonische Leistung bestünde in solchen und ähnlichen Fällen dann darin, diesem Wunsch einen Raum zu schaffen, auch wenn eigentlich gar kein Platz hierfür vorhanden ist.

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Vor fünf im Urwald

Innenraumbegrünung liegt im Trend. Ein Düsseldorfer Software-Unternehmen hat diesen gemeinsam mit seinen Architekten auf die Spitze getrieben

Ein Dschungel als Tagungsraum: Invision, ein Software-Anbieter von Cloudlösungen, hat sich in den vergangenen Jahren ein Main-Office gestalten lassen, das in vollen Zügen dem grünen Trend huldigt. Die Gartenleidenschaft ist im Hightech-Office angekommen.

2015 zog das Unternehmen mit seinen rund 70 Mitarbeitern von Ratingen, einem unauffälligen Bürostandort, in den Düsseldorfer Medienhafen. Dieser wird seit den frühen 1990er-Jahren vom ehemaligen Industriehafen in ein von erneuerten Lofts und mehr oder weniger avantgardistischen Bürotürmen dominiertes Dienstleistungszentrum umgewandelt…

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Schmuckstücke und Sorgenkinder

In vielen Städten Nordrhein-Westfalens wird über Sanierung oder Neubau von Opernhäusern diskutiert

Sind Opernhäuser heute purer Luxus, kommunale Prestigeprojekte, die angesichts geringer Nachfrage nach Hochkultur und drängenden aktuellen Bauaufgaben überholt sind? Fragen dieser Art stellen sich meist dann, wenn Kosten zu stemmen sind – nicht nur für den regulären, bekanntlich aufwändigen Betrieb der Gebäude, sondern auch für ihren Erhalt, ihre Modernisierung oder die Erneuerung der Bühnentechnik, an die heute hohe Anforderungen gestellt werden. Viele Opernbauten der Nachkriegszeit in Nordrhein-Westfalen sehen sich gegenwärtig genau mit diesem Fragenkomplex konfrontiert…

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Gärten und Parks im Rhein Kreis Neuss

Gärten und Parks im Rheinland, Teil I

Text: Dr. Frank Maier-Solgk, Foto: Werner Hannappel

Herausgegeben vom Rhein-Kreis Neuss im Grupello Verlag

Gärten und Parks spielen eine wichtige, vielfach unterschätzte Rolle innerhalb von Kulturlandschaften, verbinden sich in ihnen doch natürliche Voraussetzungen mit kulturellen Phänomenen. Tatsächlich scheint ihre Bedeutung heute zuzunehmen, in Zeiten, in denen Städte immer mehr in die Umgebung ausgreifen, sich die klaren Konturen zwischen Stadt und Land verwischen oder andererseits aus Industriegebieten Brachland wird. Das Buch stellt rund dreißig Parkanlagen im Rhein-Kreis Neuss vor. Die Texte skizzieren auch die Geschichte der Anlagen und beschreiben sie in ihren charakteristischen Eigenschaften. Zu den für dieses Buch ausgesuchten Gärten und Parks zählen auch die verschiedenen Formen des Stadtgrüns. Ein weiteres Kapitel behandelt die unterschiedlichen Gärten der erhaltenen Klöster der Region. Den Abschluß bildet das vierte Kapitel mit dem Titel »Steine, Farne und die Kunst«. Es ist auffallend, wie sehr im Kreis immer wieder auch in neu angelegten Gärten das Thema Geologie und Pflanzenformen aus den Vorzeiten gegenwärtig gehalten wird.

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Katalog Sven Kierst

Es scheint, als hätten sich Franz Kline und Gerhard Richter getroffen, zu denen sich als moderner Klassiker noch Paul Klee hinzugesellt hat. Breite, gestisch gesetzte schwarze Pinselstriche auf hellem Untergrund meint man zu sehen, Farbschichten in rostfarbenen Tönen, weggerakelt, zu denen sich hellblaue fleckige Tupfer gesellen. Oder Landschaften, bei denen sich die Konturen von Erde- und Himmel in dunstigen Schlieren (waagrechten Pinselführungen?) verflüchtigen. Abstrakte Malerei pur?

Der ganze Text von Dr. Frank Maier-Solgk im Katalog von Sven Kierst „Hidden Realities“ im PDF-Format

Neues Bauen im Westen

Katalog zur Wanderausstellung, Haus der Architekten, Düsseldorf 2019

Hg.: Thorsten Scheer, Verlag Walther König

Texte von Roman Hillmann, Frank Maier-Solgk, Thorsten Scheer, Christian Welzbacher 

Das Buch bietet verschiedene Lesarten der Frage, welchen Beitrag das Rheinland und Westfalen zu der Erzählung beigetragen haben, in deren Mittelpunkt das Bauhaus steht. Alle Texte verbindet neben ihrem Untersuchungsgegenstand der gemeinsame Kontext, den das Bauhaus und „der Westen“ teilen.
100 Jahre Bauhaus sind auch 100 Jahre Bauen im Westen!

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Informationen zur Wanderausstellung bei bauhaus100.de

Neue Hochschulbauten in NRW

Die Zahlen sprechen für sich: 768 353 Studierende haben im Wintersemester 2016/17 die Universitäten und Hochschulen des Landes besucht – ein neuer Höchststand. Der Haushalt 06 Wissenschaft und Kultur, dessen Hauptanteil (ca. 5,6 Milliarden Euro in 2018) für den laufenden Betrieb der Hochschulen vorgesehen ist, ist der zweithöchste Landesetat. Und die Bedeutung von Bildung und Forschung gehört ohnehin zum wiederholt artikulierten Credo der Politik.

Den gesamten Text von Dr. Frank Maier-Solgk auf der Webseite der Architektenkammer NRW lesen